Mittwoch, 3. Januar 2018

Neue Sehgewohnheiten

Jodie Foster hat beklagt, dass Marvel und DC ihrer Meinung nach die Sehgewohnheiten der amerikanischen Bevölkerung verderben, weil sie außer Spektakel und CGI nichts zu bieten haben.

Fakt ist: Die Sehgewohnheiten haben sich bereits geändert. Es gibt nur noch Sequels zu bekannten Film-Marken. Der Zuschauer erwartet im Kino nichts Neues mehr, er erwartet das Vertraute. Es gilt das MacDonald-Prinzip.

Vor 20-30 Jahren galt für Filmemacher noch die Regel: Willst Du großen Erfolg, musst du Neues wagen. Willst Du sichere, aber geringere Einnahmen, mach ein Sequel. Die allermeisten Sequels spielten weniger ein als der erste Teil. Daher erhielten nur extrem erfolgreiche Filme Sequels.

Heute ist es umgekehrt. Es sind die Sequels, die das ganz große Geld bringen. Der letzte Blockbuster-Erfolg, der kein Sequel war, ist "Avatar".

Aber es wird irgendwann eine neue Kino-Generation kommen, die das anödet. Das gab es schon einmal, als sich die Kinozuschauer in den 1970er Jahren von den großen Sandalen-Filmen Hollywoods abwandten. Es begann die Ära des "New Hollywood". Filme, die mit weniger Geld produziert wurden. Filme wie "Rocky" oder "Der Exorzist". Erst mit "Star Wars" wurde dann dieses "New Hollywood" wieder in eine neue Blockbuster-Sequel-Ära übergeleitet.

Die Zeit wird kommen, da werden die "Star Wars"- und Superheldenfilme das sein, was damals die Sandalen-Filme waren. Diese Zeit kommt unausweichlich, unabhängig davon, ob der Disney-Konzern den aktuellen Trend nun ausschlachtet oder nicht.

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