Dienstag, 14. Mai 2013

"Shades of Grey"-Trekker

Damit hier kein Missverständnis aufkommt: Ich habe die "Shades of Grey"-Bücher nie gelesen, ich kenne nur grob die Inhalte aus all den Artikeln, die darüber geschrieben wurden.

Es kann also gut sein, dass ich hier Unsinn schreibe, weil die "Shades of Grey"-Bücher ganz anders sind. Aber bei dem, was ich über die "Shades of Grey"-Bücher weiß oder zu wissen glaube, erinnern mich einige "Star Trek"-Fans an die Hauptfigur dieser schlüpfrigen Buchreihe. Wie die Hauptfigur von "Shades of Grey" erleben auch die "Star Trek"-Fans angesichts des neuen "Star Trek"-Films einen dauernden Wechsel zwischen Liebeserklärungen und Peitschenhieben, so dass sie allmählich nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht.

Beim letzten Film glaubten diese Fans offenbar noch, all die Peitschenhiebe ignorieren zu können. So nach dem Motto: "Aber der Film sagt doch immer wieder, dass er mich liebt. Das mit der Peitsche war nur am Anfang so, das wiederholt sich beim nächsten Film bestimmt nicht wieder." (Und ja, ich rede von der neuen Zeitlinie, von der sinnfreien Feindschaft zwischen Kirk und Spock, die sich noch sinnfreier in einem erzählerischen Nichts auflöste, von der albernen Fantasy-Technik, von dem absurden Tod von Spocks Mutter und der überflüssigen Zerstörung der vulkanischen Heimatwelt.)

Mit dem aktuellen Film aber nimmt offenbar die Verwirrung zu. Peitschenhiebe und Liebeserklärungen wechseln noch immer und folgen dabei keinem nachvollziehbaren Muster.

Und nun haben die Trekker die gleiche Wahl wie die Hauptfigur aus "Shades of Grey". Sie können sich nämlich abwenden und die Beziehung beenden, weil sie erkennen, dass all die Liebesschwüre nur wertlose Lippenbekenntnisse sind, wenn man zugleich immer wieder den Hintern versohlt kriegt.

Oder sie erkennen, dass sie einfach noch nicht bereit sind, die Beziehung zu "Star Trek" zu beenden und entschließen sich, die Peitschenhiebe, die garantiert auch beim nächsten oder übernächsten Film nicht ausbleiben werden, tapfer zu ertragen. Den ganz masochistischen Fans mag es sogar gelingen, sich selbst einzureden, dass all diese sinnfreien Peitschenhiebe irgendwo "notwendig" sind und dass man sie irgendwo "verdient" hat, und dass all die berechtigten Klagen im Grunde nur wehleidiges Gejammer sind. Kluge Fans legen sich eine dicke Hornhaut zu, und gucken gleichgültig-gelassen dabei zu, wenn die Peitschen knallen, so nach dem Motto: "Da müssen wir halt durch."

Oder sie entschließen sich, komplette Vollidioten zu sein, die Augen vor der Realität zu verschließen und zu glauben, dass beim nächsten Film ganz sicher alles vollkommen anders sein wird. Diese Fans mögen sich in der trügerischen Hoffnung wiegen, dass der nächste Film originell, intelligent und durchdacht sein wird.

1 Kommentar:

  1. Oha! Bilde ich mir das ein oder findet da noch jemand die neuen Filme blöd?

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